Das „duale System“ mit Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule wird von den Sozialpartnern gestaltet. Heißt: Die Ausbildungsberufe werden nicht einfach von oben durch Arbeitgeber und Gesetzgeber vorgegeben, sondern die Ausbildungsberufe werden von den Gewerkschaften mit erarbeitet. Dabei setzen sich die Gewerkschaften für eine gute und faire berufliche Bildung ein. Hier haben wir schon viel erreicht, aber auch noch viel vor!
Denn Bildung ist ein Menschenrecht, das auf Ausbildung auch!
Bildung ist Voraussetzung dafür, dass Menschen Verantwortung übernehmen – für sich selbst, für andere und die Umwelt.
Ohne Bildung funktioniert keine moderne Demokratie, und sie ist der Schlüssel zu Arbeit und Beruf. Deshalb muss Bildung kostenlos zugänglich sein. Nur gut ausgebildete Fachkräfte mit genügend Zeit für jede und jeden Einzelne/n können eine hohe Qualität garantieren.
Jeder muss das Recht auf eine qualifizierte Ausbildung bekommen. Das fordert ver.di seit langem. Doch Tatsache ist, dass ein erheblicher Teil der Jugendlichen vergeblich einen Ausbildungsplatz sucht. Deshalb müssen die Betriebe nicht nur eine ausreichende Zahl, sondern auch gute Ausbildungsplätze anbieten. Zweijährige Schmalspurausbildungen, die nur auf den aktuellen Bedarf eines Betriebs zugeschnitten sind, lehnt ver.di ab.
In drei, manchmal dreieinhalb Jahren bekommen junge Menschen das Rüstzeug für einen Beruf. Und das heißt: Sie sind nicht darauf angewiesen, im Ausbildungsbetrieb zu bleiben, weil ihre Qualifikation bundesweit anerkannt ist. Außerdem haben sie solide Grundlagen erworben, sodass sie auch nicht auf eine bestimmte Tätigkeit festgelegt sind. Dieses Konzept hat sich bewährt – und viele Menschen im Ausland beneiden Deutschland um sein duales Ausbildungssystem.
350 anerkannte Ausbildungsberufe verzeichnet das Berufsbildungsgesetz gegenwärtig; hinzu kommen noch Dutzende weitere im Gesundheits-, Pflege- und Erziehungsbereich, deren Qualifikationen anders geregelt sind. Die Ausbildungsordnungen und Berufsbilder werden ständig an veränderte Anforderungen angepasst. Dabei arbeiten Gewerkschaften, Arbeitgeber und Beamte aus den Bundesministerien eng zusammen.
ver.di ist für rund 200 Ausbildungsberufe mitverantwortlich. Das betrifft nicht nur die Ausbildungsordnungen, sondern auch die Besetzung der Prüfungsausschüsse. Dafür werden ständig engagierte Kollegen gesucht. ver.di wirkt darauf hin, dass in den Prüfungen die erworbenen Kompetenzen im Zentrum stehen und nicht kurzfristig hineingestopftes Faktenwissen.
ver.di bereitet die ehrenamtlichen Prüfer in Schulungen gründlich auf ihre Aufgabe vor. www.pruef-mit.de. Auch die Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV) in den Betrieben, die auf eine qualifizierte Ausbildung vor Ort hinwirken, bekommen vielfältige Unterstützung von ihrer Gewerkschaft.
Auch eine akademische Ausbildung darf nicht davon abhängen, wie viel Geld jemand zur Verfügung hat oder ob schon seine Eltern studiert haben. Doch genau das ist in Deutschland der Fall. Deshalb setzt sich ver.di zusammen mit anderen Institutionen für ein kostenloses Studium ein. In einer ganzen Reihe von Bundesländern hatte das bereits Erfolg: Die Studiengebühren wurden wieder abgeschafft.
Eine einzige Ausbildung reicht heute oftmals nicht mehr für ein ganzes Berufsleben aus: Zu schnell ändern sich die technischen und gesellschaftlichen Anforderungen. Deshalb müssen sich die Beschäftigten laufend weiterqualifizieren. Dafür brauchen sie nicht nur ausreichend Zeit in ihrem Arbeitsalltag, sondern auch die finanziellen Möglichkeiten. Das muss nicht nur durch Tarifverträge, sondern auch durch ein Weiterbildungsgesetz abgesichert werden.
ver.di bietet auch selbst eine Vielzahl von Seminaren an. Mehr zu den Seminaren findet ihr in unserem Bildungsportal
Bildung ist ein umfassender Prozess – und keine Ware. Die Realität in Deutschland ist weit davon entfernt.