Am 7. Juli kommt Kollege Georg Cravillon von Hannover nach Saarbrücken. Er ist ver.dianer. Er hat in den Diakonischen Diensten Hannover, heute diakovere, einem großen diakonischen Krankenhausträger gestreikt. Er war sogar Streikführer. Und obwohl die kirchlichen Arbeitgeber immer betonen, das gehe gar nicht, er ist ein Beweis, es geht. Und er lebt noch. Davon kann man sich gerne überzeugen. ver.di lädt ein.
In den saarländischen Krankenhäusern herrscht Aufregung. Die Stellensituation ist katastrophal. Mittlerweile spricht selbst die Ministerin darüber und hat zu einem Pflegepakt aufgerufen. Wir Beschäftigten der saarländischen Krankenhäuser haben uns auf den Weg gemacht. Wir wollen Entlastung, damit wir die Patienten versorgen und auch wir ein anständiges Leben führen können. Wie unsere Kolleginnen und Kollegen der Berliner Charité, die einen Tarifvertrag für Entlastung erkämpft haben, sagen wir: Mehr von uns ist besser für alle.
Ein Stufenplan wurde entworfen. Bis heute sind in den Bereichen und Stationen über 300 Tarifberaterinnen ernannt. Ein breites Bündnis hat einen Saarbrücker Appell für mehr Pflegepersonal verabschiedet und 1.100 Persönlichkeiten des Saarlandes unterstützten ihn bereits.
Aber, wir haben ein Problem. Die Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen aus den kirchlichen Häusern lässt zu Wünschen übrig. Wir hatten im Vorfeld festgelegt, dass wir nur dann Entlastung durchsetzen, wenn mindestens elf Krankenhäuser im Saarland mitmachen. Die Beschäftigten der kommunalen Krankenhäuser, der Uniklinik, der Knappschaftskliniken und der Krankenhäuser des DRK können das nicht alleine stemmen. Wir brauchen die Kolleginnen und Kollegen aller Träger, um erfolgreich sein zu können. Aber aus den kirchlichen Häusern haben wir nur wenige Tarifberaterinnen, die MAVen erhalten unsere Infos, aber sie werden nicht überall verbreitet, kein kirchliches Haus hat ihr Mitglied in der Tarifkommission benannt.
Ende Mai haben die Tarifberater sich in einem Aufruf an die Kolleginnen und Kollegen in den kirchlichen Häuser mit einer Resolution gewandt: „Ohne Euch liebe Kolleginnen und Kollegen, bei Caritas, Diakonie und Marienkrankenhäusern, bekommen wir keine Entlastung und Mindestpersonalbesetzungen in den Häusern hin. Wir werden nicht streiken, wenn ihr nicht mitmacht.
Nun sagen Euch die Dienstgeber, dass ihr nicht streiken dürft. Die Gewerkschaft ver.di sagt Euch, dass das nicht stimmt. Nun, nicht der Streik ist unser Ziel, sondern das gemeinsame Durchsetzen der Forderung. Deswegen brauchen wir Euch bei der Erarbeitung der Forderungen und bei der Durchsetzung. Wir brauchen auch Euren Protest und Eure Aktion. Ohne Euch geht es nicht.“
Wir haben beschlossen, die Wahl der Tarifkommission bis zum Ratschlag am 3. September 2016 aufzuschieben. In dieser Zeit, wollen wir die Kolleginnen und Kollegen aus den kirchlichen Häusern gewinnen.
Darüber wollen wir sprechen, wollen Euch überzeugen, wollen Euch aber auch zeigen, dass das Streiken geht. Deswegen holen wir einen leibhaftigen Streikenden aus Hannover nach Saarbrücken. Neben Georg Cravillon haben wir auch Erzieherinnen der protestantischen Landeskirche der Pfalz eingeladen. Auch ihnen drohte man als sie für ihre Aufwertung streikten. Auch ihnen geschah nichts. Ferner laden wir den Spezialisten für Kirchenfragen Berno Schuckart-Witsch aus Berlin ein. Ihr habt folglich sehr kompetente Gesprächspartner, um Eure Fragen und Sorgen zu diskutieren.
Außerdem rufen wir für Freitag, 8. Juli für 10:00 Uhr auf, die Kolleginnen und Kollegen in der Caritasklinik in Saarbrücken zu besuchen, um Tarifberaterinnen zu gewinnen. Wir freuen uns über jede Kollegin und Kollegen, die uns dabei helfen. Wir brauchen Euch. Steht nicht abseits.
Meldungen als Tarifberaterinnen an Michael.Quetting@verdi.de Wir benötigen: Name, Vorname, Email, Handynummer, Arbeitsbereich, Krankenhaus
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