Für das Homburger Verhandlungsergebnis
Die ver.di-Tarifkommission an der Uniklinik des Saarlandes hat heute einstimmig dem Verhandlungsergebnis mit dem UKS zugestimmt und den Gewerkschaftsmitgliedern empfohlen, die schuldrechtliche Vereinbarung anzunehmen.
Die Tarifkommission befasste sich mit dem Verhandlungsergebnis vom 18. und 19. September und seiner Konkretisierung vom 9. Oktober 2018. Die ver.di-Verhandlungskommission unter der Leitung des Fachbereichsleiter Frank Hutmacher berichteten ausführlich und stellten die Vereinbarung mit ihren Anlagen vor. Dort wird u.a. geregelt
Dort wird u.a. geregelt:
- Es wird eine Soll- und Regelbesetzung in allen Pflegebereichen festgelegt.
- 145 zusätzliche Stellen müssen geschaffen werden, davon 15 im nichtpflegerischen Bereich.
- Ein Konsequenzenmanagement bei Unterschreitung der Sollbesetzung wird eingeführt.
- Der Einstieg in keine Nacht allein ist geschafft. Auf den meisten Stationen sind nachts 2 Pflegefachkräfte. Langfristig soll kein/e Beschäftigte/r im Pflegedienst nachts alleine ohne Unterstützung arbeiten müssen.
- Gefährdungsanzeigen müssen binnen drei Tagen bearbeitet werden.
- Auszubildende sind auf die Soll- und Regelbesetzungen nicht mit anzurechnen. 10% der Ausbildungszeit aller Gesundheitsberufe müssen mit einer im Dienstplan verbindlichen festgelegten Praxisanleitung durchgeführt werden.
- Erstmalig in Deutschland wird ein individuell einklagbarer Belastungsausgleich geschaffen. Nach acht Belastungstagen gibt es im nächsten Schichtplan einen bezahlten freien ver.di-Tag.

Der Vertrag wurde nach mehreren Warnstreiks und langer Auseinandersetzung dank der der hohen Streikbereitschaft für einen unbefristeten Streik erkämpft, betonten die Sprecherin der ver.di-Betriebsgruppe, die Krankenpflegerin Sabine Stein und der Streikführer Michael Quetting. „Was wir erreicht haben ist bisher einmalig. Die Belastungstage werden als tarifpolitisches Mittel erstmalig im Saarland geschaffen. Sie üben als lernendes System Druck darauf aus, dass auch tatsächlich neue Stellen geschaffen werden. Damit können an der Uniklinik weit und breit die besten Arbeitsbedingen geschaffen werden. Ob uns das gelingt, wird auch daran liegen, inwieweit die Beschäftigten und ihr Personalrat dieses System annimmt und kontrolliert, stellte Quetting nach der Sitzung in Homburg fest.
Bevor die schuldrechtliche Vereinbarung unterzeichnet werden kann, bedufte es noch einer zweiten Urabstimmung durch die ver.di-Mitglieder. 79,1 Prozent der Befragten folgten der Empfehlung der Tarifkommission und nahmen die Vereinbarung an. 20,4 Prozent lehnten die Einigung ab und wollten für ein besseres Ergebnis streiken. 0,5 Prozent der Stimmen waren ungültig. Damit ist die Auseinandersetzung um einen Tarifvertrag Entlastung am UKS beendet.