ctt plant erneut Gehaltsabsenkungen

14.08.2014

Immer mehr Krankenhäuser in der Region geraten in eine finanzielle Schieflage. Jetzt plant die cusanus trägergesellschaft trier mbH (ctt), eine erneute Gehaltsabsenkung. Beabsichtigt ist in Bernkastel-Wittlich und der Altenhilfe eine Absenkung von 2.9 %, in Lebach um 3,7 % und in Geldern um 3,3 % gegenüber der sonst üblichen kirchlichen Regelung (AVR). Der ver.di-Sekretär in der Region Saar Trier, Thorsten Servatius, hat dies als einen ungeheuerlichen Skandal bezeichnet und gewerkschaftlichen Widerstand angekündigt.-->-->-->

ver.di hat mit den KollegInnen der kommunalen Krankenhäuser für 2014 eine Lohnerhöhung von 3 Prozent (90 Euro mindestens) und für 2015 2,4 Prozent erkämpft. Aber die Dienstgeberseite der caritas stellt sich stur und übernimmt die Erhöhung bis heute nicht in ihre Arbeitsvertraglichen Richtlinien. Nun plant die ctt auch noch eine weitere Gehaltsabsenkung. Die Misere der Krankenhausfinanzierung soll auf dem Rücken der Pflegekräfte, Ärzte und sonstigen Beschäftigte ausgetragen werden.

Servatius fordert die ctt auf, unverzüglich – „ohne wenn und aber“ die Kolleginnen und Kollegen genauso wie alle Beschäftigten in den Krankenhäusern zu bezahlen. In einem Flugblatt stellt ver.di fest: „Der Sonderweg der ctt muss ein Ende haben. Die Beschäftigten haben lange genug geblutet.“

2012 wurden auf Druck von ctt-Geschäftsführung die Einsparungen durchgesetzt, mit dem ausdrücklichen Ziel der AVR-Fähigkeit zu erreichen.

Seit 1996 wurden unterschiedliche Gehaltsabsenkungen bei ctt durchgeführt. Nach der Doerfert-Affäre wurden ab 2003 durchgehend Gehaltsverzichte geleistet, anfangs 8,9 % ab 2003; zuletzt seit 2012 3,7 % trägerweit in allen Berufsgruppen. Seit 2003 haben die ctt-Mitarbeiter insgesamt 106 Millionen Euro Gehaltsverzicht geleistet.

ver.di hat nun zu Widerstand und Protest aufgefordert. Die Lösung der Finanzprobleme sei nicht das Ausbluten der Beschäftigten. ver.di setzt sich für eine ausreichende Finanzierung der Krankenhäuser und gesetzliche eine Personalbemessung ein. Für das Saarland fordert ver.di die Bildung eines Verbundklinikums unter demokratischer Aufsicht.