Entlastung im Krankenhaus

Ohne Dich wird das nichts

Versammlung beschließt Schleife
26.05.2016

Die Tarifberaterinnen in der Auseinandersetzung Entlastung für die Beschäftigten der saarländischen Krankenhäuser haben „eine Schleife“ beschlossen. Sie brauchen Zeit zum Nachdenken und zu einer Gesprächsoffensive mit den Kolleginnen und Kollegen in den katholischen und evangelischen Krankenhäusern.

Sie trafen sich in der Turnhalle in Saarbrücken-Brebach. Gewählt werden sollte eine 21köpfige Tarifkommission. Nur neun Krankenhäuser hatten Vorschläge unterbreitet. Das war den Tarifberaterinnen zu wenig. Sie setzten diesen Punkt von der Tagesordnung ab und beschlossen eine Resolution an die Kolleginnen und Kollegen der christlichen Häuser. Eine Entscheidung will man dann erst am 3. September fällen.

Bis dahin, will man in allen Häusern die Strukturen ausbauen. Alle Stationen und Bereiche, die sich für streikfähig melden, erhalten eine Fahne mit der Losung „Aufstehn für die Pflege“.

Die Tarifberaterinnen wollen in den Krankenhäusern Aktivengruppen und Aktionsleitungen bilden. Am Jahrestag der großen 162.000-Aktion, am Freitag, 24.6.2016, will man „einen fahrenden Flashmob in drei Städten des Landes“ durchführen und abends im Streiklokal der Uniklinik, zehn Jahre nach dem großen Streik der Uniklinik 2006, ein Vernetzungsfest feiern.

Am Freitag, 8. Juli, wollen Tarifberaterinnen anderer Krankenhäuser die Kolleginnen in der Caritasklinik Saarbrücken besuchen, um dort Tarifberaterinnen zu gewinnen. Macht mit.

 
Michael Quetting spricht
Tarifberaterinnen
Kollegin Heike Rehkopf war bei der Charité

Zu Beginn der Tagung hatte Gewerkschaftssekretär Michael Quetting zum aktuellen Stand im Ringen um einen Tarifvertrag Entlastung berichtet. Berichtet wurde, wie die Wut über die unerträglichen Arbeitsbedingungen in den letzten Jahren immer mehr zur Tat veranlasste. Die Bedeutung der Tarifberater im demokratischen Konzept für eine neue Streikform wie auch der Stand der Forderungen wurde im zweiten teil dargelegt. Schließlich wurden Erfolge und Probleme in der bisherigen Auseinandersetzung sehr offen und ehrlich dargelegt. Quetting erläuterte mehrere taktische Möglichkeiten und erinnerte sowohl an die Erfahrungen des großen Streiks 2006 an der Uniklinik in Homburg als auch an die Erkenntnisse der Kollegen der Charité und brachte auch den Vorschlag nach Massenkündigungen, so wie erfolgreich u.a. in Finnland ausprobiert. Alles das müsse man diskutieren, hinterfragen und als Möglichkeit in Betracht ziehen. Es gelte Erfahrungen zu verallgemeinern und ähnlich wie ein Großes Ultimatum Realität werden lassen. Insbesondere der Vorschlag zur Massenkündigung hatte im Vorfeld der Veranstaltung und auch danach bundesweit Aufsehen erregt und zu heftigen Reaktionen u.a. auch der saarländischen Gesundheitsministerin geführt, die die Pflegekräfte und deren Gewerkschaft scharf angriff.