Krankenhausbeschäftigte sind wütend

Neue Methode im Streik

Ganze Stationen werden geschlossen
22.03.2016

Nachdem Bund und Kommunen die Forderung nach Lohnerhöhung um 6 Prozent als überhöht zurückgewiesen haben und die VKA eine Kürzung bei der Zusatzversorgung fordert, sind auch die Beschäftigten in den Krankenhäusern verärgert. Auch hier haben die Vorbereitungen zu Warnstreiks begonnen.

Darauf machte heute der zuständige Landesfachbereichsleiter Frank Hutmacher aufmerksam. ver.di werde diesmal auch die Warnstreiks in den Krankenhäusern ernst führen. Man habe die Notdienstvereinbarung der Berliner Charité sich zum Vorbild genommen. Eine andere Notdienstvereinbarung werde es mit ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland nicht mehr geben, versicherter der Gewerkschafter auf einer Zusammenkunft von Tarifberaterinnen in Saarbücken gestern Abend.

 
Frank Hutmacher

„Die Arbeitgeber hätten es in der Hand gehabt, gute Arbeit der Beschäftigten in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu honorieren und ein entsprechendes Angebot zu unterbreiten. Leider ist die Chance vertan worden“, so Frank Hutmacher.

„Wir werden nun allen Krankenhäusern, die den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes anwenden, eine Notdienstvereinbarung anbieten. Mit dieser Notdienstvereinbarung stellen wir sicher, dass im Falle von Streikmaßnahmen die Notversorgung der Patientinnen und Patienten sichergestellt ist. Wir werden den Krankenhäusern früh genug mitteilen an welchem Tag die Beschäftigten der jeweiligen Station bzw. Abteilung in den Streik treten werden. Mit der Vorlaufzeit von sieben Tagen müssen die Krankenhäuser dann dafür sorgen, dass die jeweiligen Patientenkapazitäten des Krankenhauses an dem jeweiligen Streiktag angepasst sind.“

Mit heutiger Post hat ver.di allen betroffenen Krankenhäusern eine entsprechende Notdienstvereinbarung angeboten. Damit werden Bettensperrungen und Stationsschließungen als Streikmethode auch im Saarland und Rheinland-Pfalz eingeführt. Nun liegt der Ball im Spielfeld der Arbeitgeber.